Paro Tsechu - Tanzfestival im Dzong


Paro Dzong


Tanz des Hirschen


Begeisterte Zuschauer


Maskierte Tänzer


Tsechu Platz vor dem Dzong


Innenhof des Dzong


Strasse in Paro


Chilbi bei Nacht

Als erste Station in Bhutan besuchen wir den kleinen Ort Paro, wo auch der einzige Flughafen des Landes liegt. In Paro herrscht Jahrmarktstimmung, erstmals in der Geschichte von Paro wird eine Chilbi mit Riesenrad, Karussell und Geschicklichkeitsspielen organisiert. Die ganze Stadt ist in Feststimmung für das alljährlich stattfindende Tanzfestival, das sogenannte "Tsechu". Während vier Tagen treten in und ausserhalb der Burg von Paro, dem Paro Dzong, Volkstanzgruppen aus allen Dörfern des Paro-Distrikts auf, und tragen ihre Tanzkünste und buntbemalten Masken und Kostüme zum Besten. Ein solches Tanzfestival findet in jedem Distrikt jeweils ein mal im Jahr statt und lockt fast die ganze Distriktbevölkerung an das Fest. Während dem Festival sind in dem kleinen Ort Paro mit wohl kaum 1'000 Einwohnern sicherlich zehntausende von Menschen anzutreffen und der Ort droht aus allen Naehten zu platzen.

Alle Bhutanesen sind im traditionellen nationalen Dress gekleidet: die "Kira" für die Frau, und der "Gho" für den Mann. Die Bhutanesen ziehen für das Paro-Fest ihre besten selbstgefertigten Kleider an und tragen mit Stolz den Familienschmuck. Da können wir natürlich nicht nachstehen, und so kaufen wir uns zuallerest in einer Schneiderei ein passendes bhutanesisches Dress. Der "Gho" gleicht in etwa einem Schottenrock, wobei der aus einem Tuch gefertigte Umhang grosse und praktische Taschen besitzt, in denen praktischerweise Proviant und andere nützliche Dinge verstaut werden können. In "Kira" und "Gho" gekleidet sind wir natürlich sofort eine Attraktion, und wir lassen es uns nicht nehmen, uns mit bhutanesichen Familien zu fotografieren.

Die Tänze der Volkstanzgruppen starten am Morgen und dauern bis in den späten Nachmittag, wobei in den Pausen immer wieder rot bemalte Vogelfiguren auftauchen, und allerlei Schabernack mit den Zuschauern treiben, ein bhutanesischer "Clown" sozusagen. Ein Sprecher kommentiert die Tänze in "Dzonka", der Bhutanesischen Nationalsprache, und in Englisch, damit auch die mehrere hundert anwesenden Touristen aus aller Welt, mitbekommen, was passiert. Der Platz vor dem Dzong ist zum Bersten voll, und die Zuschauer hocken dicht gedrängt auf dem Treppenstufen und Abhängen seitlich des Dzongs. Noch grösser ist das Gedränge an den vielen Marktständen, wo wir uns in Pfeilwerfen und allerlei anderen Glückspielen vergeblich um kleine Stofftiere und andere Mitbringsel versuchen.

Während der Tsechu-Zeit sind alle (wenigen) Hotels und Flüge nach Paro hoffnungslos ausgebucht. Wir sind froh, dass wir dennoch in einem kleinen Guesthouse nahe der Chilbi unterkommen können. Allerdings dauert die Chilbi bis in die späten Abendstunden. Frühmorgens weckt uns das Gebell von Dutzenden von Hunden, welche in Paro, wie überall im ganzen Land, den Morgen "einbellen", wie bei uns früher wohl die krähenden Hähne.

Das Dzong in Paro selbst ist Verwaltungsgebäude und Kloster von Paro zugleich. Im linken Teil befinden sich die Büros der Stadt- und Distriksverwaltung inkl. Gericht, im rechten Teil wohnen einige hundert Mönche und zelebrieren ihre Gebete in den verschiedenen, reich beschmückten und verzierten Gebetshallen.

Paro liegt auf 2300 m. ü. M. am Ende eines langgezogenen Tals mit einer fruchbaren Ebene und Blick auf einige 6000-7000 m hohe Berge in der Ferne. Am Abend wird es merklich kühler und wir sind froh, dass man unter dem "Gho" und der "Kira" auch noch Hosen und weitere Kleider tragen kann, ohne dass diese von aussen sichtbar sind.


Filmsequenz (6 MB)


Tanz der Rehe


Clowns am Tsechu


Tsechu Tänzer


Traditionelles Bhutanesisches Dress


Ansporn für die Tänzer


Chilbi in Paro

copyright by Petra Camathias und Marco Ziegler