Von Saigon durch das Mekong-Delta nach Kambodscha

Strassen von Saigon

Ho Chi Minh Statue mit Kind vor dem Rathaus

Rathaus von Saigon

Räucherstäbchen in Taoistischem Tempel

Alte und neue Lebensweisen in Vietnam

Nachtleben in Saigon

Hafen von Saigon

Fischen auf dem Mekong

Crocodile farm along the Mekong

Bananenhändler auf dem Mekong

Bananenhändler auf dem Mekong

Gemütliches Rudern durch die üppigen Seitenarme des Mekong Flusses

Rudern entlang des Mekong

Sonnenuntergang auf dem Mekong bei Saigon

In Saigon, oder Ho Chi Minh City, kurz: HCMC, ist die rasante Entwicklung Vietnams an jeder Stelle ersichtlich. Alte Kolonialbauten der Franzosen weichen spiegelverglasten Wolkenkratzer und Business-Centers, in den alten Vierteln der 7-Millionen Metropole wird an jeder Ecke gebaut. Mehr als 4 Millionen Motorräder übervölkern die Strassen und führen zu einem Verkauschaos der besonderen Art. Trotzdem ist das Ueberqueren einer Strasse keine Problem: man geht im Gleichschritt durch das Gewimmel von Rädern und Autos, die dank den Staus ebenfalls nur im Schrittempo fahren können.

In Saigon ist besonders das alte französische Viertel mit dem Rathaus, der Hauptpost und der Kathedrale sehenswert. Vor dem Rathaus, das nachts auch in kitschigen Farben beleuchtet wird, bis zum Saigon-Fluss tummeln sich am Wochenende Tausende von jungen Vietnamesen. Insbesondere vor der Statue mit Onkel Ho, der ein kleines Kind in den Armen wiegt, werden pausenlos Fotos der Familie oder ganzen Sippe aufgenommen. Die Wiedervereinigungshalle am Ende des Parks ist ein typischer Bau des Realsozialismus, die Innenausstattung gleicht allerdings mehr einem prunkvollen Schloss des französischen Barocks.

Unübersehbar sind in Saigon die vielen Märkte. Der bekannteste davon ist der Ben Thanh Markt im Stadtzentrum, wo über Früchte, Fleisch, Korbwaren, Holzschnitzerein und Kleidungsstücke jeder Art alles erdenkliche angeboten wird. Die Preise sind für Westler ebenfalls sehr attraktiv: T-Shirts gibt es ab 1 USD, Schuhe kosten 10-15 USD, ein Kilo Schweinefleisch kostet 3 USD.

Unüberhörbar sind die vielen Dreiradvelos, die an jeder Strassenecke und Hotel auf Touristen warten, um diese in ihrem Vordersitz durch die Strassen Saigons zu fahren. Viele dieser Fahrer sind alte sehr gut ausgebildete Männer, die im Vietnamkrieg auf der Seite der Amerikaner gegen den Vietkong gekämpft haben, und nach dem Krieg in Arbeitslager gesteckt und jeglicher Rechte enthalten wurden. Viele, die überlebten, verdingen sich heute als "Cyclos" auf den Strassen Saigons. Sehr populär sind auch Strassenverkäufer aller Art: vom Zeitungsverkäufer bis zum Fussmasseur oder Ohrenputzer, die alle gegen ein kleines Entgeld ihre Dienste anbieten.

Besonders angetan sind wir von der grossen Auswahl an Essensbuden, Cafés und herrlichen Restaurants über den Dächern Saigons (z.B. im Majestic Hotel). Ueber Nudelsuppen aller Art, grillierten Fischen aus dem Mekong bis zu Spezialitäten wie gebratenen Fröschen und gefüllten Schlangen ist alles erhältlich, in den Strassencafes kostet das Dinner pro Person selten mehr als 2-3 USD, inklusive dem sehr bekömmlichen Saigon-Bier.

Sehr eigentümlich ist auch die Art, wie sich Liebespaare am Wochenende in den Parks vergnügen. Tausende von ihnen sitzen eng umschlungen auf einem Motorrad entlang der Parkwege als ob das Motorrad zur Familie gehörte. Möglicherweise gibt es aber auch einen viel trivialeren Grund, da es keine Abstellplätze für die Motorräder gibt und in Saigon viele Räder auch gestohlen werden.

Das Chinesenviertel Cholon gleicht einer Stadt in der Stadt mit einem chaotischen Verkehr, dreckigen Strassen und einer vielzahl von Verkaufsständen und Läden. Seit der Oeffnung Vietnams sind viele chinesen wieder in dieses Viertel zurückgekommen und betreiben hier ihre Handelsgeschäfte. Mitten in dem Durcheinander von Motorrädern, Cyclos und Autos und dem Lärm der Hupen sind hier einige sehenswerte Tempel erbaut worden, die uns wie eine Oase der Ruhe erscheinen, und wohin wir uns in der Mittagshitze auch wegen dem Schatten und angenehmen Temperatur flüchten. Die Tempel sind nicht sehr alt und werden von Vietnamesen benutzt, die hierher kommen, um Räucherstäbchen anzuzünden, Vögel in kleinen käfigen zu kaufen (um sie dann vor dem Tempel freizulassen), und zu spenden. Einige der Tempel sind bewohnt und in den Ecken sind Küchen und Schlafstellen von Vietnamesen eingerichtet. Eine anderer Tempel dient auch als Garage für Motorräder, die in Saigon wirklich überall zu finden sind.

Der Fluss Mekong ist ähnlich wie der Nil in Aegypten die Lebensader Südvietnams. Mit seinen unzähligen Armen ergiest sich der langsam fliessende Strom bei Saigon ins Meer. Das Wasser des Mekong wird vorallem zur Bewässerung der Reisfelder gebraucht und dient den Menschen als Wasserstrasse.

Von Ho Chi Minh führt uns ein kleines Boot zu den schwimmenden Märkten und Obstgärten von Ben Tre. Zwischen üppig wachsender tropischer Vegetation schlängeln wir uns mit einem Langboot entlang der vielen Mekongkanäle, die die beiden Hauptarme des Fluss verbinden. wir probieren köstliche Früchte: Papaya, Ananas, Pomelos, Rambutan, Drachenfrucht und wie sie sonst noch alle heissen. Einer Kokosplantage züchtet ein Bauer auch Bienen und verkauft Bienenhonig. Ein Tee mit Honig mit süssen Kokosgebäck ist der Höhepunkt dieses Ausfluges. Mehr im Norden der Stadt besuchen wir eine Krokodilzucht, welche das wertvolle Fleisch für gutes Geld an China exportiert. Mehr als 1000 Tiere zählt die Farm, die dem Besitzer offensichtlich zu grossem Reichtum verholfen hat, und seinen modernen Fahrzeugpark vor dem Eingang der Farm allen zur Schau stellt. Eine Fischfarm im Mekong-Fluss ist unser nächstes Besuchsziel, 100-200000 Fische werden auf den im Fluss schwimmenden Hausbooten, unter dem Fussboden sozusagen, in grossen Korbkäfigen gezüchtet. Der Fisch schmeckt tatsächlich vorzüglich. Weniger Glück hatte eine schwimmendes Hausboot, wohl ebenfalls eine Fischzucht, in das unser Exkursionsschiff am zweiten Abend kracht. Zum Glück brachen unter dem grossem Getöse nur Holzschindlen und weder unser Boot noch Personen im schwimmenden Haus wurden verletzt. Das grosse Touristenboot verlässt den Ort nach einigen Stunden wohl mit dem Versprechen des Bootsführes, für den Schaden an der armseligen Hütte aufzukommen. Tatsächlich ist Vietnam in den ländlichen Gebieten sehr arm, die meisten Familien verdienen weniger als 3 USD pro Tag. Bei einem Reispreis von ca 30 cents pro Kilo, reicht das kaum für das Durchfüttern der meist kinderreichen Familien. Mit dem Boot fahren wir schliesslich weiter den Mekong-Fluss hinauf bis nach Phnom Penh in Kambotscha.

Links:

-->Weitere Reiseberichte unserer Reise in Indochina

Kathedrale von Saigon

Gebratene Frösche auf der Menükarte

Last update: 12.2.2005, © Marco Ziegler