Eindrücke aus Guilin: |
Hangzhou: Schanghai: Hongkong: |
Auf unserer Reise von Nanjing über Schanghai (mit Abstecher nach Suzhou,
Hangzhou, Guiling, und Kanton) nach Hongkong lernen wir ein Land der krassesten
Gegensätze kennen. Während in Schanghai Duzende von futuristischen
Wolkenkratzern das Stadtbild prägen und man sich in einem Star-Trek Film
glaubt, leben die Leute unweit davon auf dem Land in Blech- und Plastikhütten,
bebauen ihre Mini-Reis und Gemüsefelder von Hand, die reicheren besitzen
vielleicht einen Wasserbüffel oder Esel. Während in Schanghai die Geschäftsläden
mit ihren Kostbarkeiten sogar die Bahnhofsstrasse übertreffen - das teuerste
Objekt, das wir zu sehen bekommen, ist ein aus Elefantenknochen geschnitztes
Segelboot für ca. 80’000 Fr. - gleichen die Verkaufsstände auf den ländlicheren
Märkten einem wilden Durcheinander von Kleidern, Gewürzen, allerlei
Plastikschrott, alten Elektronikteilen und jegliche Art von
Tieren. Auf dem Markt von Guilin, finden sich neben den Mehlsäcken auch Hühner, Gänse, Truthähne,
Wachteln und anderes Geflügel in kleinsten Käfigen eingepfercht zum Verkauf
angeboten. Gekauft werden die Tiere lebendig, an den Füssen gehalten und zur
Einwaage an eine lange Stange gehängt. Eine Ente kostet etwa Fr. 1.50, das Huhn
dürfte wohl noch günstiger zu haben sein. Gleich daneben tummeln sich in
grossen Töpfen auch Fische, Krebse und Schlangen. Die Fische springen schon
einmal aus ihrem Topf, um den schlüpfrigen, mit Abfall übersäten Boden zu
erkunden, und gleich wieder eingefangen zu werden. Ob die Schlangen ebenfalls
entweichen können, ist uns nicht bekannt. Gegensätlicher könnte auch die
Landschaft nicht mehr sein: während an der Ostküste das Land flach ist, windet
sich in Guilin der Lijiang-Fluss durch eine inzwischen berühmte Hügellandschaft.
Gefischt wird auf dem Lijiang mit Kormoranen von Bambusbooten aus. Diese Methode
dürfte in den Küstenstädten wohl der Vergangenheit angehören.
Bilder aus Guilin: Während die Läden in den Grosstädten Schanghai, Suzhou und Hangzhou exquisite Uhren (echte !) und Schmuck zu sagenhaften Preisen verkaufen, bietet die Kleinstadt Guilin in der Haupteinkaufsstrasse dieselben Produkte (Rolex, Rado, Brillianten) zu Billigstpreisen an. So kaufen wir eine echte Rolex für Fr. 15.- und eine Rado für Fr. 5.- Natürlich sind die Fälschungen auf den ersten Blick zu erkennen. Imitationen gibt es auch von Versace, Boss, Nike, Adidas und anderen Marken. Ums Copyright scheint sich auch niemand zu kümmern. Westliche CD, VCD und DVD Disks sind für ein bis zwei Franken überall erhältlich. WTO sei gegrüsst ! Ebenso gegensätzlich bietet sich das Essen in den Restaurants an. Im berühmten Peace Hotel in Schanghai dinnieren wir exklusiv mit musikalischer Unterhaltung und Tanz. Wir essen Krokodil, Muscheln, Fischsuppen und chinesische Crepes zum Dessert. Schmeckt köstlich! Die Speisekarte bietet auch Schildkröten, tausendjährige Eier, gebratene Vogelnester, Langusten und Haifischflosse. Letzteres scheint wohl eine besondere Spezialität zu sein, kostet doch ein Teller davon sagenhafte Fr. 150.- In den Strassenbuden gleich um die Ecke gibt es einfache chinesische Gerichte für einen Hunderstel davon. Allerdings ist die Speisekarte nur Chinesisch und die Bedienung spricht auch kein Wort Englisch. Wir probieren es mit unserem Wörterbuch und zeigen auf Huhn (‘ji’) und Nudeln. Die Chinesin nickt begeistert und später bekommen wir nebst einer köstlichen Nudelsuppe undefinierbare Geflügelfüsse vorgesetzt. Dazu muss man wissen, dass in China die Füsse von Geflügel als besondere Leckerbissen gelten. Und natürlich wird uns nur das beste vorgesetzt! Die Leckerbissen stammen wohl von Enten oder Wachteln und das Gericht kostet sagenhafte Fr. 6.-, das teuerste auf der ganzen Speisekarte. Ein Blick in das Wörterbuch sagt uns auch, dass wohl alle Geflügel irgendetwas mit ‘ji’ heissen. Von nun gehen wir in die Küche, holen uns die Fische selbst aus dem Wasser, oder zeigen auf Gerichte, welche die Gäste neben uns essen. Einfache Nudelsuppen mit verschiedenen Gemüsen und Fleisch sind unsere Lieblingsspeise: billig (Fr. 0.50) und sehr köstlich! In Hongkong schliesslich tauchen wir wieder in die westliche Welt ein, welche hier mit der chinesischen Kultur verschmolzen wurde. Wir profitieren von den Einkaufsmöglichkeiten, schlendern in Businessviertel von Hongkong an den teueresten Laeden vorbei, um uns gleich danach in einem kleinen Hinterhof auf einen Strassenmarkt, wo Ramsch angeboten wird, zu verlieren. Sehenswert in Hongkong ist der Hafen, der Ocean Park, der 10'000 Buddha Tempel auf den New Territories. Und natürlich darf auch ein Ausflug auf den Peak nicht fehlen. Von dort hat man einen schönen Ausblick auf die Häuserschluchten der Millionenmetropole. Die Chinesischen Machthaber versuchen seit der Uebergabe Hongkongs an China 1997, die chinesische Kultur den Hongkong-Chinesen wieder ins rechte Licht zu rücken. So wird ein grosses Lanternen und Mondfestival, welches in China den Herbstanfang symbolisieren, von der Regierung in Hongkong besonders gefördert, obwohl die Bevölkerung gar kein Interesse daran zu haben scheint. -->Weitere Reiseberichte unserer Reise entlang der Seidenstrasse |
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