Reisebericht 4: Isfahan, paradiesische Stadt der Moscheen, Paläste, Gärten und Teppiche

66 Bogen Bruecke in Isfahan

Wandgemaelde in Isfahan

Ansicht der Imam-Moschee

Suedansicht des Hauptplatzes

Innenhof der Imam-Moschee

Sheikh Lotfollah-Moschee

Sheikh Lotfollah-Moschee

Die Provinzhauptstadt Isfahan ist sowohl in historischer wie auch kultureller Hinsicht ein Juwel. Die Gründung der Stadt erfolgt wohl bereits 1 t v.Chr. Zur Zeit der Partherkönige war Isfahan bereits Hauptstadt der Provinz. Sie blieb das kulturelle Zentrum unter der Herrschaft der Araber, Seldjuken, Mongolen, Safawiden, Afghanen, Asharen und Qadjaren. Besonders unter der Dynastie der Safawiden (1501-1722) erlebte Isfahan den Bau der prunkvollen Palastanlage mit Imam-Moschee, Sheikh Lotfollah-Moschee und dem Ali Qapu-Torpalast. Diese drei Anlagen werden von einem 150 m breiten und 500 m langen, rechteckige Platz mit doppelstöckigen Arkaden umrahmt. Der Platz bietet mit seinen Brunnenanlagen einen wunderbaren Anblick. Der Shah Abbas soll hier sogar Polo-Spiele und Militärparaden veranstaltet haben. Wir vergnügen uns im Teehaus hoch über dem Platz bei Tee und Wasserpfeife. Normalerweise sind diese Teehäuser nur Männern zugänglich, um noch auf einen weiteren Unterschied zwischen den Geschlechtern hinzuweisen, doch bei Touristen macht man natürlich eine Ausnahme.

Der überdachte Basar reicht vom Hauptplatz bis zur einige Kilometer entfernten Freitagsmoschee und bietet alles, was das Herz begehrt: Kleider, Teppiche, Kelims, bedruckte Tücher und Miniaturmalereien (eine Spezialität von Isfahan), Gewürze, Bücher, Gold und Schmuck. Wir bekommen bei diesem Einkauf allerdings auch zu spüren, was es heisst, unter dem Embargo der USA zu stehen. Iran wird von den USA und den Westmächten seit 1979 mit einem Handelsembargo belegt. Ein Besuch bei der staatlichen Bank und einigen Devisenhändlern macht die Sache schnell klar: VISA Karten und Traveller Cheques werden nicht aktzeptiert. Unsere Devisenvorräte neigen sich allerdings bedenklich dem Ende zu. Ein Teppichhändler schliesslich bietet uns schliesslich an, Traveller Cheques gegen Iranische Rials zu tauschen, schliesslich hat er in den Vereinigten Arabischen Emiraten noch ein Schwestergeschäft und kann die Traveller Cheques dort eintauschen. Natürlich geht dies nicht, ohne uns vorher einige seiner Teppiche zu zeigen. Wir verlassen das Teppichgeschäft schliesslich nach zwei Stunden Verhandlung und dem Genuss von einigen Litern Tee mit einem grossen Seidenteppich (spezieller Turkmen Nomadenteppich) und einem Ghashgai Nomadenteppich aus feiner Lammwolle. Zwei schöne Stücke, die uns allerdings auch ein halbes Vermögen kosten. Immerhin haben wir jetzt wieder Bargeld, um die Internet-Cafes bezahlen zu können.