Reisebericht 1: Abflug in die Türkei und Istanbul

Blaue Moschee in Istanbul

Hagia Sofia

Blick aufs Marmarameer

Bosporus Meerenge

Topkapi Sultanspalast

Im Topkapi Harem

Juwelen im Sultanspalast

Fische in der unterirdischen Zisternenkathedrale

Istanbul erscheint uns als eine pulsierende Weltstadt, welche nicht wie üblicherweise von Wolkenkratzern und Fernsehtürmen, sondern von unzähligen, wie Zündholzer in den Himmel ragenden Minaretten dominiert wird. In der Stadt auf zwei Kontinenten verschmelzen Orient und Okzident zu einer Stadt mit verwirrenden Kontrasten. Hier trifft die griechische, byzantinische und osmanische Vergangenheit auf eine türkische Gegenwart voller Dynamik und Wachstum.

Wir wohnen im ‘AND’ Hotel (AND heisst wohl etwa pompös) gleich neben der Blauen Moschee und der Hagia Sofia. Ein Taxifahrer hatte uns auf Anfrage nach einem Hotels im Stadtzentrum Istanbul freundlicherweise hierhin chauffierte. Ob man uns das prallgefüllte Portemonnaie wohl ansieht ? Die Hotelzimmer sind gross, mit Balkon und einer wunderbaren Sicht auf die Stadt und die Moscheen, der ist Preis entsprechend! Nach langer Verhandlung - der offizielle Zimmerpreis ist mit 125 $ angegeben -, bleiben wir schliesslich einem kleinen Nebenzimmer für 40 $ die Nacht. Alle Sehenswürdigkeiten liegen uns nun zu Füssen. Die Moscheen sind sehr sehenswert, insbesondere der Riesenbau der Hagia Sofia, einer Kirche aus dem 6. Jh., welches 1453 beim Fall von Konstantinopel in eine Moschee verwandelt wurde. Das sagenumworbene Harem im Topkapi Serail hat allerdings schon viel von seinem Glanz aus den Zeiten der Sultane (bis 1923) verloren. Einzig die Smaragde und Diamanten (bis 84 Karat) lassen noch etwas von dem Reichtum erahnen.

Bei jedem Schritt werden wir von jungen Verkäufern zum Kauf Ihrer Ware angehalten. So wird der Besuch des Internet Cafes im zweiten Stock eines Hauses gleich gegenüber dem Hotel (was wir dort wohl suchen?) unversehens zum Besuch bei einem Teppichhändler, der im ersten Stock seine Ware anbietet. Natürlich darf da auch der Tee nicht fehlen. So lernen wir statt auf den Internet zu surfen einiges über die Geschichte der Teppichknüpfkunst und der Bedeutung der Motive auf den Teppichen. Der Teppichhändler hat natürlich auch Beziehungen zu der Schweiz, so wie jeder andere Händler auch, wie wir später zu unserem Erstaunen feststellen. Das wichtigste Motiv auf den Teppichen sind die fünf islamischen Tugenden, welche wir gleich auch sprichwörtlich zu hören bekommen. Bekenntnis zum Islam, Pilgerfahrt nach Mekka, Almosenspenden, Fasten im Monat Ramadan und 5-maliges Beten pro Tag. Letzteres wird uns von den umliegenden Moscheen auch deutlich zu Ohren gebracht: alle 3 Stunden erschallt der Aufruf zum Gebet. Im Zeitalter der Elektronik natürlich nicht mehr vom Muezzin, sondern aus Lautsprechern. Jede Moschee versucht, die andere zu übertönen, und so bricht ein unverständliches Gehäul los. Wir nehmen es gelassen, da wir sowieso kein Wort Türkisch verstehen. Immerhin werden beim Gebetsaufruf alle anderen Blechdosen abgestellt, sogar der Fernseher muss während dem heiligen Gebetsruf verstummen. Wir lassen es uns in Istanbul gutgehen, dinieren nur in den besten Restaurants und geniessen die herrlichen Aussicht auf die verwinkelten Dächer der Stadt.

Besonders faszinierend ist natürlich der Grosse Basar mit sechzig Strassen, unzähligen Eingängen und mehr als 4000 Geschäften, davon etwa die Hälfte Juwelierläden. Ein wenig ruhiger präsentiert sich der Gewürzbasar (oder auch ägyptischer Basar), wo verführerische Süssigkeiten und der Duft der Gewürze eine wahrhaft orientalische Atmosphäre verbreiten.

Als Frau alleine durch die Strassen Istanbuls zu laufen, sei jedermann, bzw. jederfrau, abgeraten. Kaum 5 Minuten alleine, wird Petra bereits von mehreren Männern belagert, und mit ‘wunderschönes Fräulein’ und anderen Nettigkeiten betitelt. Tja, als Mann wird man da gerade nur zum potentiellen Teppichkäufer degradiert, und muss der Versuchung widerstehen, in eines der vielen Teppichgeschäften gelockt zu werden.

Unser Hotel liegt genau über der berühmter Zisternenkathedrale (Yerebatan Sarai), welche im 6. Jahrhundert von den Römern erbaut, unterdessen aber unter den Boden gesunken und als Zisterne gebraucht wird. Wir besichten später die Überreste davon (360 Säulen, davon einige mit schönem Kapitell - siehe Medusenabbildung). Die Attraktion der unterirdischen Anlage sind aber zweifellos die fetten Fische (Karpfen ?), welche sich zwischen den Säulen im Wasser tummeln. Ob die Anlage heute wohl immer noch als Zisterne dient ?

Weiterführende Links zu Istanbul:

Kirchengewoelbe der Hagia Sofia

Seitenausgang der Hagia Sofia

Brunnenanlage im Topkapi Sarai

Marktstrasse mit verschleierten Tuerkinnen

Medusensaeule in der unterirdischen Zisternenkathedrale

Wer hier wohl vor der Moschee sitzt ...